„Man lebt auch dafür.“ (Claas)
„Chilliges Leben“ oder „Immer im Dienst“? Was glaubst Du, stimmt? 48 Stundenwochen, Work-Life-Balance, Leben für den Beruf, Leben mit dem Beruf? Was willst Du von Deinem Berufsleben? Was ist Deine Berufung? Chilliges Leben oder Menschen bewegen? Oder beides?
„Man lebt auch dafür.“ (Claas)
Pastor:in sein, ist – wie die anderen kirchlichen Berufe auch – anspruchsvoll. „Doch manche Sachen werden leicht, weil man sie einfach gerne macht“, ist sich Laura sicher. Im Team bewegen Theolog:innen Menschen. Sie erzählen vom Leben, das stärker ist als der Tod. Sie arbeiten kreativ, übernehmen Leitungsverantwortung, sie denken über den Kirchturm hinaus und gestalten die Gesellschaft.
Was willst Du in Deinem Leben bewegen? Wer bewegt Dich?
Taufen, Hochzeiten, Beerdigungen, Konfirmand:innenunterricht, Vorstandsarbeit, Verwaltung, Gottesdienste, Kooperationen mit den Schulen, Vereinen, der Kommunalpolitik – alles mit den Menschen gemeinsam.
„Nichts wird zweimal passieren, weil jeder Mensch individuell ist“, beschreibt Ole die Vielfalt und weiß genau, dass er in seinem zukünftigen Beruf mit unterschiedlichen Zielgruppen arbeiten wird – von den Krippenkindern bis zu den Senior:innen, von den Sozialschwachen bis zu den gut Verdienenden.
Pastor:innen vernetzen Menschen und sprengen Grenzen.
Pastor:innen können sich ihre Termine und Arbeitszeiten selbst einteilen. Das ist eine große Freiheit. Pastor:innen planen ihre Termine und Arbeitszeiten und nehmen die Menschen in den Blick, mit denen sie arbeiten. Das ist eine große Herausforderung.
Feste Arbeitszeiten gibt es für Pastor:innen nicht. Ihnen wird der Dienst in der Gemeinde anvertraut, ohne dass sie Stunden abrechnen müssen. Das ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Bei einer vollen Stelle ist es ihre Aufgabe, einen freien Tag in der Woche zu planen. Sechs Wochen Urlaub im Jahr sind ihnen sicher.
Und wie geht das mit der Familie? Frag am besten eine:n Pastor:in. Für die einen ist es ein Traum, weil das Mittagessen mit der Familie viel leichter möglich ist als in anderen Berufen. Für die anderen ist es eine große Belastung, dass Termine auch am Abend liegen.
Für Claas heißt das: „Manche Dinge sind schlimm und geil zugleich“ und freut sich darauf.
Pastor:innen arbeiten in weit mehr Arbeitsbereichen als nur den Gottesdiensten. Nimmt man allein die Gottesdienste zur Begleitung von Menschen in Abschieden und Aufbrüchen hinzu, dann hat die Woche weit mehr Sonntage als bei anderen Menschen.
Anders als die meisten Arbeitnehmer:innen haben die Pastor:innen in unserer Landeskirche tatsächlich eine 7-Tage-Woche. Sie sollen aber mindestens einen Tag in der Woche frei haben - oft ist der Montag der "Pastor:innensonntag".
Für den Urlaub erhalten sie über 40 Tage im Jahr und nehmen dann auch an den Sonntagen Urlaub.
Und viele sagen: "An Weihnachten Gottesdienste zu feiern, ist wunderschön."
Pastor:innen unserer Landeskirche haben die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Bereichen fortzubilden: Supervisor:in, Organisationsentwickler:in, Coaching, Kinder- und Jugendarbeit, Führungsakademie. Und wer schon länger gearbeitet hat, darf voll bezahlt noch einmal für ein Semester an die Universität und studieren.
Die Pastor:innen unserer Landeskirche sind in der Regel verbeamtet und verdienen das gleiche Geld wie Gymnasiallehrkräfte des Landes Niedersachsen.
Pastor:innen arbeiten mit der ganzen Persönlichkeit. Sie machen ihren Dienst gerne. Sonst könnten sie auch nicht von Gott erzählen. Die Berufszufriedenheit ist hoch.
Wenn du meinst, ein Job ist ein Job, weil man sich dann mit der Arbeit nicht identifziert, dann ist das kein Job.
Wir finden aber, dass alle Berufe wichtig sind und für die Menschen arbeiten (sollen). Wer als Pastor:in arbeitet, ist nicht besser, sondern darf seine Berufung in der Kirche ausüben. Und andere üben ihre Berufung woanders aus.
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