„Dass es Gott gibt, ist ein Vorurteil, eine Märchenwelt“, bekommen Theolog:innen nicht selten zu hören. Glaube sei keine Wissenschaft. „Glaubst Du wirklich?“ ist eine Antwort darauf. Diese Kritik hat oft eigene Vorurteile, die auch begründet werden müssen. Längst nicht alle Wissenschaften arbeiten mit Beweisen. Richtig ist: Evangelische Theologie reflektiert den christlichen Glauben und hierfür nimmt sie eine besondere Position ein: Sie reflektiert vom Standpunkt des Glaubens den christlichen Glauben. Theolog:innen wissen also um ihre Vorurteile – ihre Voraussetzungen – und ist deshalb eine Wissenschaft. Sie sucht die Wahrheit und weiß auch, dass andere Menschen eine andere Wahrheit beanspruchen. Grund genug zu diskutieren.
„Hinter den Molekülen steckt ein Sinn.“ – Glaubst du wirklich?
Theologie ist die Wissenschaft vom christlichen Glauben: Warum gibt es christliche Gemeinden auf der Welt? Was unterscheidet die christliche Gemeinde vom Verein und anderen Religionen? Laura ist sich sicher: „Jeder glaubt an irgendetwas.“ Doch warum wurden die Texte der Bibel aufgeschrieben? Wie haben die Christ:innen seit 2000 Jahren die Welt bewegt? Und warum interessiert das Laura? War das Gott oder der Zufall?
Für diese Unterscheidungen arbeiten Theolog:innen als Literaturwissenschaftlicher:innen, Historiker:innen, Soziolog:innen, Rhetoriker:innen, Denker:innen, Philosph:innen und vieles mehr. Sie bilden sich ihre eigene Meinung.
Ich glaube tatsächlich: Jeder glaubt an irgendetwas.
"Der Glaube sitzt tief in meinem Claas-Sein." (Claas) - Theologie fordert Dich heraus. Du schärfst Dich und Deine Position. Wo stehe ich? Was glaube ich? Was will ich von meinem Leben? Was Du studierst, hat mit Dir selbst zu tun.
Theolog:innen arbeiten nach dem Studium in Leitungspositionen und kreativen Berufen. Sie sind darauf gut vorbereitet, da sie im Studium ihre Persönlichkeit weiterentwickelt haben. Wer als Pastor:in später arbeitet, hat gelernt, an sich zu arbeiten und kann deswegen mit Menschen arbeiten.
Das Theologiestudium fordert viel von Dir. Die Kirche unterstützt Dich bei Deinem Studium und begleitet Dich mit Tagungen, Beratungsangeboten, finanziellen Förderungen – so, wie Du es brauchst.
Wenn Du es möchtest, vernetzen wir Dich mit anderen Studierenden und Gemeinden. Wir glauben, dass Theologie vom Gespräch und gemeinsamen Leben lebt.
5 Fragen und Vorurteile, die (fast) jede:r Studierende kennt
Das ist nicht richtig. Vielmehr geht es um die regelmäßige Auseinandersetzung mit den einzelnen Inhalten der Bibel. Diese kann immer wieder aufs Neue und unter verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen und durchaus kritisch sein.
In den Studienfächern Altes und Neues Testament lernst Du die Exegese – das Auslegen der Schriften durch ihren historischen Zusammenhang. Den meisten Studies macht das Spaß. Du sollst nicht am Stück die ganze Bibel lesen, sondern die Texte in ihrem Zusammenhang verstehen.
Du willst einen Überblick über die Bibel insgesamt? In der Bibelkunde zeigen Dir Dozent:innen, wie Du diesen Überblick erhältst.
Studierende müssen nicht an Gott glauben. Wie kann das auch überprüft werden? Welche Kriterien müsste der Glaube erfüllen?
Fakt ist, dass viele Theologie-Studierenden gläubig sind. Vielen geht es bei dem Studium (auch) um die Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben. Der eigene Glaube ist daher für viele auch ein Antrieb, sich durch die zum Teil recht anspruchsvollen Studieninhalte zu arbeiten.
An einigen Universitäten ist die Mitgliedschaft in einer Kirche nicht erforderlich. An der Universität Göttingen z.B. gilt jedoch: Theologie setzt die Mitgliedschaft in einer christlichen Gemeinde voraus. Ob das richtig ist? Auch das ist eine theologische Frage.
Wer als Pastor:in arbeitet, hat sich eine eigene Haltung zum Glauben und den Bekenntnissen erarbeitet und wird auf die Schrift und Bekenntnisse ordiniert.
Was ist schon normal? Falls damit nichtgläubige Menschen gemeint sind, können wir „Entwarnung" geben: Haben sie nämlich doch. ☺️ Und die meisten haben mehr nicht- oder andersgläubige Freund:innen als Freund:innen gleicher Religionszugehörigkeit.
Theologische Wissenschaft ist kein Gottesdienst. Gottesdienst ist keine theologische Wissenschaft. An einigen Universitäten werden Andachten angeboten, an fast allen Studienorten gibt es Studierendengemeinden, die sich über Kontakt freuen.
Bekannt sind die theologischen Fakultäten an den Universitäten für den guten Zusammenhalt unter den Student:innen. Und wer singen und beten möchte, findet Angebote von den Kirchen vor Ort. Dort, wo auch Physiker:innen, Jurist:innen und die anderen gerne singen und beten.
Eine eigene Meinung zu haben, ist das Ziel des Studiums. Und eine andere Meinung ist die Grundlage der Theologie. Sie gut zu begründen und mit anderen ins Gespräch zu bringen, lernst Du auch im Studium.
Ob Du Deine Meinung lieber in einer anderen Wissenschaft einbringen möchtest, überlegen wir gerne mit Dir gemeinsam. Sprich uns an.
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